14. Sonntag im Jahreskreis / Gedanken von Stefan Schori
14. Sonntag im Jahreskreis / Gedanken von Stefan Schori
Liebe Christ*innen und Christen im Pfarrverband Menzing, in letzter Zeit wurde ich immer wieder mal gefragt, warum um halb acht die Glocken läuten. Mit diesem wollten die Kirchen zum Gebet für besonders von der Corona-Krise Betroffenen einladen. Wie Sie vielleicht schon bemerkt, ist dieses Geläut seit ein paar Tagen nicht mehr zu hören. Aber die Corona-Krise ist doch noch gar nicht vorbei, werden manche da sagen. Und das stimmt ja auch!
Immerhin gibt es ein paar Lockerungen, nicht zuletzt in unseren Gottesdiensten. Aber die Corona-Krise ist noch nicht vorbei. Weiterhin ist es wünschenswert für die Menschen zu beten, die jetzt besonders zu leiden haben. Und dazu laden auch weiterhin die läutenden Glocken ein: in der Früh, mittags und am Abend. Viele beten den „Engel des Herrn“. Einige unterbrechen ihr normales Tun, halten inne. Bei Abt Johannes von St. Bonifaz habe ich gelesen, dass in Klöstern die Glocken als „Stimme Gottes“ galten, die zum Gebet einluden. Ungelogen: Gerade jetzt, wo ich diese Zeilen schreiben, schlägt es zur vollen Stunde. Für manche Anlass ein „Gegrüßet seist du Maria“ zu beten; schließlich erinnert es uns an die beiden wichtigsten Stunden unseres Lebens: die letzte, also die Stunde unseres Todes und die jetzt beginnende.
Wer sich mit dem „Gegrüßet seist du Maria“ schwertut, kann vielleicht dieses Gebet sprechen, das ich einmal für eine Predigt geschrieben habe:
Gelobet seist du Gott und Herr, voll der Gnade, du bleibst bei uns; du bist gebenedeit und gebenedeit ist dein Sohn, unser Bruder Jesus. Heiliger Dreieiner, Mutter, Vater, sei uns Menschen nahe, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Das ganze Seelsorgeteam wünscht Ihnen und Euch allen einen guten Sonntag. Stefan Schori
Bildnachweis: Martin Manigatterer, In: Pfarrbriefservice.de
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Gute-Wünsche-Steinchen
Den Flyer zum Download und zum Weiterleiten finden Sie hier.
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„Mein Auto kennt den Weg ganz alleine“
„Mein Auto kennt den Weg ganz alleine“
Gedanken von Gemeindereferentin Barbara Maurus
„Mein Auto kennt den Weg ganz alleine“, denken wir bei manchen schon oft gefahrenen, vertrauten Fahrstrecken in unserem Alltag. Dabei laufen wir Gefahr, unkonzentriert zu werden, die Aufmerksamkeit und die Achtsamkeit für Unerwartetes zu verlieren.
Auch auf unserem Glaubensweg fühlt es sich mitunter ähnlich an: Glauben als Gewohnheit, als Sicherheit, als Tradition, vom Elternhaus übernommen. Darum sind wir auch in Glaubensangelegenheiten gefährdet, unkonzentriert zu werden, die manchmal überraschend andere Begegnung mit Gott in unserem Leben zu übersehen oder sie als Irritation zu erleben. Sein unplanbares Kommen und Wirken beunruhigt mehr, als dass es Freude bereitet.
Versuchen wir trotz aller Glaubensgewohnheiten achtsam zu bleiben für das Außergewöhnliche, das überraschend Andere und somit für Gottes Spuren in unserem alltäglichen Leben.
Gottesdienst „to go“ (für junge Singles, Paare und Familien) am 28.6.2020 | 11:44 Uhr
Herzliche Einladung für Sonntag, 28.6.2020 um 11:44 Uhr
Gottesdienst „to go“ (für junge Singles, Paare und Familien)
Zu diesem ersten Gottesdienst „to go“ sind alle jungen Singles, Paare und Familien eingeladen. Der Gottesdienst startet draußen an einem bestimmten Ort in unserem Pfarrverband. Wo genau, erfährt man, wenn man sich anmeldet… Was man mitbringen sollte auch… So viel wird schon verraten: Es gibt einen gemeinsamen Beginn, dann machen wir uns (natürlich unter Einhaltung der gegenwärtigen Vorschriften) auf den Weg.
Fragen und Anmeldung bei Stefan Schori (bis Freitag, 26.6.2020, 12 Uhr): sschori@ebmuc.de oder 0171 2757474
Liebe Mitchristinnen und Mitchristen im Pfarrverband Menzing, liebe Gemeinde,
wir können noch lange nicht davon sprechen, dass der Alltag wieder eingekehrt ist, aber so langsam lockern sich die Einschränkungen und wir gewöhnen uns an diese besondere Zeit. Inzwischen gehen die Kinder wieder zur Schule, wenn auch in Schichten und mit Masken und Abstand. Es ist nicht so wie früher, aber uns beschäftigen wieder Dinge, die uns auch vor der Coronapandemie beschäftigt haben.
Ob eine zweite Welle auf uns zukommt oder wir schon bald wieder in unsere alltägliche Normalität zurückkehren, wissen wir nicht. Wir können uns aber auf jeden Fall Gedanken machen. Gedanken über diese besondere Zeit und was sie uns für Erkenntnisse gebracht hat. Ganz passend fiel der Beginn von Corona mit der Fastenzeit zusammen. Wir mussten auf vieles verzichten. Und selbst Ostern, unser höchstes Fest, haben wir alleine zuhause gefeiert. Habe ich dadurch gemerkt worauf es mir bei diesem Fest wirklich ankommt? Welche Schlüsse habe ich aus dem einsamen Feiern gezogen? Was trägt meinen Glauben, wenn die Gemeinschaft wegfällt?
Was die Zukunft bringt, wissen wir nicht. Doch wir können überlegen, welche Werte und welcher Glauben uns in unserer Zukunft begleiten sollen.
Zum Abschluss noch ein kurzes Gedicht, das in der Coronazeit entstanden ist.
Ich kann nur sagen es ist wahr, dass ich zuletzt sehr einsam war, doch als ich dich am Kreuz dann sah, da sagtest du: Ich bin ja da!
Ihnen allen ein schönes Wochenende und Gottes Segen. Clara Schönfelder im Namen des gesamten Seelsorgeteams
mich
beschäftigt zurzeit ziemlich stark eine Frage: Wird es eine Zeit nach Corona geben – oder eben nur eine
sehr lange Zeit mit Corona? Und dann
fallen mir recht viele Konsequenzen für das Leben in unserem Pfarrverband ein.
Nach den ersten Wochen mit den Gottesdiensten unter strengen hygienischen
Vorgaben merke ich eine sehr starke Diskrepanz: Gottesdienste, vor allem
Eucharistiefeiern mit der Kommunion, was ja „Gemeinschaft“ heißt, sind ja
wirklich auf Gemeinschaft im Beten, Singen, Feiern und eben im gemeinsamen
Essen und Trinken angelegt – alle Hygiene-Maßnahmen aber auf größtmögliche
Distanz. Von daher verstehe ich nur zu gut die vielen, die jetzt den
Gottesdiensten fern bleiben.
Diese
Gottesdienste, letztlich alle im kleinen Kreis – nur 60 Personen sind in Leiden
Christi zugelassen, 50 in St. Leonhard – , fordern viel Aufwand an Personal
sowie Vor- und Nachbereitungen: Vorgeschriebene Ordnerdienste, Lüften und
Desinfizieren der Kirche nach jeder Feier, Eintragung in Listen, z.T. mit
Voranmeldung, Zusatzproben der Kantorinnen und Kantoren u.v.m. Allen, die die
nicht ganz einfachen Ordnerdienste übernommen haben, danke ich ganz herzlich.
Ohne sie dürften die Gottesdienste nicht stattfinden und ich bitte eindringlich
alle Gottesdienstbesucher*innen sich an die Weisungen dieser ehrenamtlichen
Mitarbeiter*innen zu halten, vor allem, was den Abstand von zwei Meter, die
Anweisung der Sitzplätze und das Tragen des Nasen- und Mundschutzes betrifft.
Wir
können uns aber fast gar nicht um die verschiedenen Gruppen des Pfarrverbands
kümmern, um Kindergottesdienste und Jugendgruppen, um die Erstkommunion- und
Firmvorbereitung, um die Familien, aber auch um die Senior*innen usw. Mir
fehlen die persönlichen, echten Kontakte zu den Kindern, zur Jugend, zu den
Ministrant*innen, zu den Brautpaaren und Taufeltern, um nur einige zu nennen.
Ganz
viel Arbeit und Mühen verwendet das Seelsorgeteam zusammen mit den
Musiker*innen und den Ordner*innen für die Vorbereitung und Durchführung der
Gottesdienste, zu denen zum größten Teil Menschen mit über 60 Jahren kommen,
die ich aber eigentlich laut Vorgaben nicht zur Mitfeier ermuntern sollte, weil
sie zur sogenannten Risikogruppe gehören! Es ist auch problematisch unter
diesen Vorgaben unsere Ruhestandspfarrer für die Gottesdienstfeiern einzusetzen,
andererseits bin ich sehr dankbar dafür, dass sie dafür bereit stehen. Wir sind
dabei, junge Leute und Frauen und Männer mittleren Alters mit diesen Gottesdiensten
zu verlieren! Umso mehr gebührt denen Lob und Dank, die sich hier noch
engagieren!
Von
daher möchte ich mich verstärkt dafür einsetzen, dass wir an den Wochenenden mehr
thematische und inhaltlich geprägte Gottesdienste anbieten und nicht nur Eucharistiefeiern
– wenn möglich jeden Sonntag eine Wort-Gottes-Feier o.a. anstelle einer der
Messen, geleitet von unseren Seelsorger*innen oder auch den
Wortgottesdienstleiter*innen, die ich darauf noch ansprechen werde.
Wir
merken inzwischen auch: Es wird wohl noch sehr lange dauern, bis es
Gottesdienstfeiern und Veranstaltungen im großen Rahmen geben wird: Sicher ist,
dass in diesem Jahr keine großen Erstkommunionfeiern oder Firmungen stattfinden
können, sondern nur im kleinen Kreis. Unter den jetzigen Bedingungen wären im
Winterhalbjahr Gottesdienstfeiern kaum möglich: Wie soll bei nasskaltem Wetter
die Kirche nach jeder Feier gelüftet und desinfiziert werden und gleichzeitig
die Gebläseheizung in unseren beiden Pfarrkirchen nicht laufen dürfen wegen der
Verteilung der Viren? Große Erstkommunionen oder Firmungen, aber auch Kindermetten,
Christmetten oder Chor- und Orchestergottesdienste sind so nicht möglich!
Genauso wenig wie öffentlich Veranstaltungen mit einer größeren Zahl von Leuten
in unseren Pfarrheimen.
Ich
denke, von uns allen ist ein sehr großes Umdenken gefordert, eine totale
Änderung unseres bisherigen gemeindlichen Lebens und Feierns, von der wir noch
gar nicht wissen, wohin sie uns führen wird. Wir können nicht mehr so weiter
machen oder daran einfach anknüpfen, wie es vor Corona war. Diese Zeiten werden
so schnell nicht zurückkommen! Von vielem müssen wir Abschied nehmen. Und: wir
brauchen neue und andere Impulse, Ideen, Aktionen, nicht nur hygienisch reine
Messfeiern!
Ich
bin überzeugt, wir erleben zurzeit eine „Krisen“-Zeit, d.h. im Wortsinn eine
Zeit der „Entscheidung“ für die Zukunft der Kirche in unserem Land und in
unserem Pfarrverband. Wir sollten nicht nur über das verloren gegangene trauern
und jammern, sondern unermüdlich versuchen, an Neuem zu arbeiten. In dieser
Zeit ist ja auch plötzlich vieles möglich: Eucharistiefeiern sind am Sonntag
nicht verpflichtend vorgeschrieben, Seelsorger*innen und
Wortgottesdienstleiter*innen dürfen auch Sonntagsgottesdienste feiern, die Pfarrer
werden mit der Firmspendung in diesem Jahr beauftragt. Wer weiß, welche
Lösungen noch in Zukunft gefunden werden!
Über
alle diese Themen möchten wir, das Seelsorgeteam des Pfarrverbands Menzing, mit den zuständigen Gremien des Pfarrverbands
und mit Ihnen allen ins Gespräch kommen!
Es grüßt Sie alle Ulrich Bach, Pfarrer
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Videobotschaft von Clara Schönfelder zu Pfingsten
Videobotschaft von Clara Schönfelder zu Pfingsten
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Beitrag zum 7. Sonntag der Osterzeit und Pfingsten von Pfarrer Ulrich Bach
Liebe Christinnen und Christen im Pfarrverband Menzing, mit diesem 7. Sonntag der Osterzeit zwischen dem Fest Christi Himmelfahrt und Pfingsten stehen wir in der Erwartung des Heiligen Geistes, nicht als Ereignis, das damals vor 2000 Jahren stattfand, sondern das auch uns heute angeht. Von Frère Roger Schutz stammt der Satz: Ich habe begriffen: „Du Auferstandener lebst durch den Heiligen Geist in mir.“
Die Osterfreude ist an
Pfingsten vollendet, 50 Tage haben wir die Osterzeit begangen – in diesem Jahr
durch die Epidemie eine ganz eigens geprägte Zeit: zunächst ganz ohne
öffentliche Gottesdienste in den Kirchen und jetzt mit ziemlich
beeinträchtigenden Auflagen.
Ich will Sie alle ermuntern,
das Pfingstfest in der für Sie passenden Form zu begehen, vielleicht mit dem
Lesen der Bibelstellen zu Pfingsten durchaus auch im Freien oder auf einem Weg
zu Fuß, durch ein festliches Essen im Kreis der Familie, durch
Hausgottesdienste, Gebete oder mit dem Teilen von Brot und Wein. Lassen Sie
hier Ihrer Phantasie freien Lauf!
In der Kirche Leiden Christi stimmen wir uns am Vorabend
des Festes ein auf Pfingsten mit einer feierlichen
Vesper mit Licht- und Weihrauchritus (Sa. 30.05.20, 17.30 Uhr), am Sonntag
sind die beiden Eucharistiefeiern in beiden Kirchen zu den üblichen Zeiten; am Pfingstmontag ist in Leiden Christi um
10.30 Uhr ein eigens für Kinder gestalteter Gottesdienst (ohne Kommunion).
Wir wollen versuchen, nach diesen vielen Wochen endlich auch einmal wieder ein
Angebot für Kinder und ihre Familien auf die Beine zu stellen; und das geht in
diesen Zeiten nur innerhalb des Kirchenraumes und nicht im Pfarrsaal.
Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Pfingstfest! Ulrich Bach
„Selig, die Frieden stiften (Mt 5,9). Ost und West in gemeinsamer Verantwortung“
– so lautet das Leitwort der diesjährigen Pfingstaktion von Renovabis. Erstmals stellt das Hilfswerk in diesem Jahr ein Schwerpunktland in den Mittelpunkt seiner Aktion: die Ukraine. Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit, herrscht seit Februar 2014 Krieg in der Ostukraine. Millionen von Binnenflüchtlingen haben diesen Teil des Landes verlassen, zurückgeblieben sind viele alte, kranke, sozial benachteiligte und traumatisierte Menschen. Sie brauchen dringend Hilfe – gerade angesichts der Corona-Krise, die für diese Bevölkerungsgruppen ganz besonders gefährlich ist.
Trotz der berechtigten Sorge um uns und unsere Angehörigen
haben wir in Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Doch wie geht es unseren Schwestern und Brüdern in Afrika, Asien
und Ozeanien? Täglich erreichen uns neue bedrückende Nachrichten von unseren
Projektpartnerinnen und –partnern weltweit. Sie alle sind sich einig: Die
Ausbreitung des hochansteckenden Virus wird dort, wo die Menschen schon jetzt
durch Nahrungsmangel und fehlendes sauberes Wasser geschwächt sind, schnell zu
einer humanitären Katastrophe führen.
„Die wenigsten hier nehmen wegen Fieber oder Heiserkeit den Weg zum Arzt auf sich. Kaum jemand in Afrika kann sich einen COVID-19-Test leisten“, gibt der deutsche Missionsarzt und Pfarrer Dr. Thomas Brei, der eine Klinik in Tansania leitet, zu bedenken. Infektionen werden dadurch nicht erkannt – eine Ansteckungswelle ungeahnten Ausmaßes droht.
Bitte unterstützen Sie die Renovabis Pfingstaktion durch Ihre Spende: Bank für Kirche und Caritas eG IBAN: DE94 4726 0307 0000 0094 00 | BIC/SWIFT: GENODEM1BKC
Die Kollekten bei den Pfingstgottesdiensten gehen ebenfalls an Renovabis.
Liebe Gemeinde, wann ist denn diese Corona-Zeit endlich vorüber? Wann kann ich meine Enkel*innen wieder treffen? Was ist mit meiner beruflichen Existenz? Wann feiern wir die Taufe, Erstkommunion oder unsere Hochzeit? Wann feiern wir wieder Gottesdienste ohne Abstand und ohne Maske? Wann ist denn alles so wie früher? Diese oder ähnliche Fragen stellen sich viele in diesen Tagen…
Auch in der Apostelgeschichte stellen die Jünger Jesus beim gemeinsamen Mahl eine Frage: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? Darum geht es gar nicht… ob alles bald wieder so ist wie früher. Denn die Antwort auf die Frage lautet: „Euch steht es nicht zu…“ Worum geht es dann? Was könnte denn unsere Aufgabe in dieser Corona-Zeit sein? Auf diese Frage haben Sie sicher Ihre eigenen Antworten…
Hier ein paar Ideen von mir:
anderen Mut machen; anrufen, einfach zuhören
helfen, wo Not am Menschen ist
Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, die eigene Überzeugung entgegensetzen
für andere beten
überlegen: Was ist wirklich wichtig?
Vor allem die Botschaften in den Schrifttexten des heutigen Fest an sich heranlassen: „Ihr werdet Kraft empfangen!“ – „Ich bin mit euch alle Tage.“ Dass Sie dies spüren wünscht Ihnen zum Hochfest Christi Himmelfahrt im Namen des gesamten Seelsorgeteams Stefan Schori