Sonntagsevangelium Mk 6, 30–34 / Beitrag von Barbara Maurus

Und die Apostel kamen bei Jesus zusammen und berichteten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten. Und er sagte zu ihnen: „Kommt doch ganz allein mit mir an einen abgelegenen Ort und ruht euch ein wenig aus!“ Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen. Und sie fuhren in dem Boot an einen einsamen Ort, ganz allein.
Allerdings sahen die Leute, wie sie losfuhren, und viele erfuhren davon. Zu Fuß liefen sie aus allen Städten zusammen und liefen voraus. Und als er ausstieg, sah er eine große Menschenmenge. Er empfand Mitleid mit ihnen, weil sie wie Schafe waren, die keinen Hirten haben. Und er begann, sie vieles zu lehren.
Mk 6, 30–34, Quelle: offene-bibel.de

Zu seiner Zeit war Jesus das, was wir heute einen „Promi“ nennen. So stellt ihn zumindest der Evangelist Markus dar. Nirgendwo kann Jesus hingehen, ohne dass er erkannt wird. Und wo er auch auftaucht, wird er sofort von Menschenmassen umlagert. Nicht aus Sensationslust, sondern weil die Menschen spüren, dieser Jesus hat wirklich etwas zu sagen. Seine Worte und sein Handeln haben eine tiefe Qualität, lassen Gottes Nähe und Liebe durchscheinen. Und Jesus nimmt die Menschen, die zu ihm kommen, ernst und begegnet ihnen, so wie sie sind, ohne jegliche Vorbedingung. Er hat für jeden eine lebens-not-wendige Botschaft.

Wie sehr würden wir auch heute wünschen, dass die Kirche die Menschen in ihren, in Jesu, Bann zieht und ihnen etwas zu sagen hat, was ihr Leben bewegt. Leider erleben wir in diesen Tagen häufig das Gegenteil. Viele Menschen fragen sich, ob sie überhaupt noch in der Kirche bleiben wollen.

Bleiben oder gehen? Kirchenaustritt oder kirchliches Engagement? Vielleicht fragen wir uns das mitunter auch …? Die Besinnung auf die Botschaft Jesu und der Blick auf seine Art zu leben kann uns immer wieder mit dem wirklich Wesentlichen des Lebens in Berührung bringen: Glaube, Hoffnung und Liebe.

Barbara Maurus

Bild: „Boot See Einsamkeit“ auf Pixabay.

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