Kirchweih 2021

„Wohnt denn Gott wirklich auf der Erde? Siehe, selbst der Himmel und die Himmel der Himmel fassen dich nicht, wieviel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe.“ (1 Kön 8,27) Diese durchaus tempelkritischen Worte hören wir als erste Lesung am Kirchweihfesttag. Kirchweih – das war früher ein Anlass ausgiebig zu feiern, manchmal über mehrere Tage hinweg. Und so manche Dult hat sich auch noch bis heute erhalten, auch wenn ihr kirchlicher Ursprung nicht mehr unbedingt so deutlich ist.

Gemeinsam stark – farbige Grafik Kirchweih – das bedeutet all denen noch viel, denen auch „ihr“ Kirchengebäude, „ihre“ Pfarrkirche wichtig ist und ihnen ein Stück Heimat bietet, gerade auch in der Großstadt.

Kirche, das ist aber auch die Gemeinschaft aller Getauften, weltweit, in der Diözese und in der Pfarrgemeinde. „Gottes Tempel ist heilig, und der seid ihr“, heißt es im ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth.

Kirche wird heute aber auch sehr kritisch wahrgenommen: veraltet, nicht mehr zeitgemäß, den einen zu konservativ, den anderen zu progressiv. Dazu kommen die unsäglichen Missbrauchsfälle und so manche äußerst unglücklichen Ernennungen von Bischöfen oder Pfarrern. Eine Bestandaufnahme, wie steht es um unsere Kirche heute, wie steht es um unseren Pfarrverband Menzing heute, und wie in fünf Jahren, ist nicht ganz einfach. Aber wir kommen um diese Fragen nicht herum und wir müssen auch Antworten darauf finden.

Ich wünsche Ihnen allen im Namen des ganzen Seelsorgeteams dennoch ein frohes Kirchweihfest, denn es gilt auch der Satz aus dem Lukasevangelium: „Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden (…)“ (Lk 19,9).

Ulrich Bach

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