Gedanken zum Evangelium – 10. Sonntag im Jahreskreis (Mk 3, 20–35)

Vielleicht geht es Ihnen ähnlich …? Nach dem ersten Lesen des Evangeliums von diesem Sonntag bleibt man erstmal etwas verwirrt zurück. Vieles in den 15 Versen ist schwer zu verstehen: Viele Menschen sind von Jesus angetan, kommen zusammen, wollen ihm zuhören, ihm begegnen, doch seine Angehörigen halten ihn „von Sinnen“ und wollen ihn nach Hause holen. Für die Schriftgelehrten ist Jesus gar von einem bösen Geist besessen. Und schließlich erstaunt noch die große Schroffheit, mit der Jesus seiner Mutter und seiner Familie begegnet und sie zurückweist.

Manchmal kann es eine Verstehenshilfe sein, die Schriftstelle vom Ende her zu lesen. Denn oft setzen die Evangelisten die Wesentliche einer Szene ans Ende. Dort lesen wir: „Wer den Willen Gottes tut, ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“

Im heutigen Sonntagsevangelium geht es vor allem um einen klaren Willen, der sich an Gottes Willen orientiert und weniger an seinem oder ihrem eigenen.

In allem, was ich tue und entscheide, mich immer wieder zu fragen, was ist darin Gottes Wille, und wie kann ich mit meinem Handeln in Jesu Fußspuren gehen, auch gegen manche Widerstände von außen oder innen, könnte ein Impuls aus diesem Sonntagsevangelium sein, der uns weiterhilft! Und schließlich hören wir die Zusage, dass alle, die Gottes Willen tun, zur Familie Jesu gehören.

Barbara Maurus

Bild: Charisma und Ordnung, Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de

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