Gedanken zum 3. Sonntag der Osterzeit von Clara Schönfelder

Gedanken zum 3. Sonntag der Osterzeit von Clara Schönfelder:

„Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. (…) Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. (…) Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. (…) Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. (…) Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.“ (aus Joh 21)

Liebe Brüder und Schwestern im Glauben,
die Situation der Jünger ist eine sehr schwierige. Jesus ist gestorben, sie sind nun auf sich gestellt. Da wollen sie ihrer üblichen Tätigkeit nachgehen, dem Fischen, doch sie fangen rein gar nichts. Ihr Netz bleibt leer. Auch wir befinden uns momentan in einer schwierigen Situation. Vieles funktioniert nur umständlich und vielleicht fühlen auch wir uns hin und wieder allein gelassen. Unsere gewohnten Tätigkeiten können wir oft nicht ausüben – unser Netz bleibt leer. Doch Jesus hat die Jünger nicht wirklich allein gelassen und als sie seinem Rat folgen, da fangen sie ein ganzes Netz voller Fische. Auch uns hat Jesus nicht verlassen. Vielleicht kommt es uns manchmal so vor, doch gerade dann ist er bei uns. Wir werfen unser Netz aus, doch wir fangen nichts, wir
scheinen nichts zu haben. Durch Jesus Christus haben wir immer etwas, wir haben Gottes Liebe. Wir haben seine Liebe, da wir seine Kinder sind.

Meister Eckhart hat gesagt: „Die Menschen sollen nicht so viel nachdenken, was sie tun sollen, sie sollen vielmehr bedenken, was sie sind.“

Wir sind geliebte Kinder Gottes. Wir sind getaufte Christinnen und Christen. Durch Gott sind wir. Auch wenn es Zeiten gibt, in denen es scheint, als hätten wir keinen Besitz und als wären unsere Handlungen leer, so werden wir immer Kinder Gottes sein. Und wir werden immer in der Gemeinschaft seiner Kinder leben. Als seine Kinder können wir uns darauf verlassen, dass auch wieder Zeiten kommen, in denen unser Netz voller Fische sein wird. Und vielleicht muss unser Netz auch in schweren Zeiten nicht leer bleiben. Vielleicht müssen wir einfach nur dem Ratschlag von Jesus folgen und es einfach mal auf der anderen Seite auswerfen.

Clara Schönfelder, Pastoralassistentin

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