Der Dreifaltigkeitssonntag

Der Dreifaltigkeitssonntag
– ein Hochfest in unserer Kirche seit über 650 Jahren. Doch als Hochfest wird dieser Sonntag oft nicht wahrgenommen, wahrscheinlich weil der Inhalt dieses Festes vielen Gläubigen eher Schwierigkeiten bereitet: In der Bibel hören wir vom Vater, vom Sohn und vom Heiligen Geist – doch wir Christen glauben an den einen Gott… Einer soll drei und drei sollen einer sein?

Der Glaube an die Dreifaltigkeit Gottes gehört zwar zum selbstverständlichen Vollzug unseres Glaubens in Gebet und Liturgie, so bekreuzigen wir uns z.B. immer im Namen des dreifaltigen Gottes, dennoch wird dieser Glaube im Alltag kaum reflektiert. Wenn nun ein eigener Sonntag diesen Glaubensinhalt in das Zentrum des Nachdenkens stellt, offenbart sich eben auch daran die Schwierigkeit des Verstehens.

Darum lässt sich die Antwort nicht in ein paar Sätzen sagen und braucht vielleicht ein immer wieder neues darüber Nachdenken. An dieser Stelle ein zugegebener kurzer Versuch:
Die Dreifaltigkeit sagt etwas aus über Gott, seine Beziehung zu den Menschen und über die Beziehung zwischen den Menschen. Das Wesentliche ist Liebe.
Gott ist die unendliche Liebe. In Jesus Christus ist diese Liebe Mensch geworden. Und weil Gott als Liebe immer bei uns, die er liebt, sein möchte, ist er auch der Heilige Geist und damit täglich in Liebe an unserer Seite.

Ich wünsche Ihnen an diesem Dreifaltigkeitssonntag wieder neu das Spüren und Wahrnehmen dieser allumfassenden Liebe Gottes.

Barbara Maurus

(Bild: „Dreifaltigkeitsikone“ von Andrei Rubljow, etwa 1411, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0b/Angelsatmamre-trinity-rublev-1410.jpg, Bildnachweis: gemeinfrei)

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