Weihnachtsgruß der Pfarrgemeinderäte St. Leonhard und Leiden Christi

Liebe Pfarreimitglieder im PV Menzing, liebe Weihnachtsgäste!

Gott schenkt uns seinen Sohn und bringt damit das Licht der Liebe in unsere Welt. Das ist doch gerade in diesen schwierigen Zeiten eine wunderbare Botschaft!

Um Ihnen ein bisschen von unserer Weihnachtsfreude weiterzugeben und ein wenig Licht in die dunkle Zeit zu bringen, kommen unsere Grüße mit einer kleinen Geschichte zu Ihnen.

Alle Mitglieder der Pfarrgemeinderäte des Pfarrverbandes Menzing wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest.


Bild von Gundula Vogel auf Pixabay

Ansprache einer Kerze

Ihr habt mich angezündet und schaut – ein wenig nachdenklich oder versonnen – in mein Licht. Vielleicht freut Ihr euch auch ein bisschen dabei. Ich jedenfalls freue mich, dass ich brenne.
Wenn ich nicht brennen würde, läge ich in einem Karton mit anderen, die auch nicht brennen. In so einem Karton haben wir Kerzen überhaupt keinen Sinn.
Aber, seit ich brenne, bin ich schon ein kleines bisschen kürzer geworden, was auf der einen Seite schade ist, denn ich kann mir ausrechnen, wann ich so kurz bin, dass ich nur noch ein kleines Stümpchen bin.
Aber, so ist das; es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich bleibe ganz und unversehrt im Karton, dann werde ich nicht kürzer, dann geht mir überhaupt nichts ab – aber dann weiß ich nicht, was ich eigentlich soll. Oder ich gebe Licht und Wärme, dann weiß ich, wofür ich da bin, dann muss ich aber etwas geben dafür. Etwas von mir selbst, mich selber.

So ist das auch bei euch Menschen, genau so. Entweder ihr bleibt für euch, dann passiert euch nichts, dann geht euch nichts ab. Aber dann wisst ihr auch eigentlich nicht so recht, welchen Sinn euer Dasein hat. Dann seid ihr wie die Kerzen im Karton. Oder ihr gebt Licht und Wärme. Dann habt ihr einen Sinn. Dann freuen sich die Menschen, dass es euch gib. Dann seid ihr nicht vergebens da. Aber dafür müsst ihr etwas geben, von euch selber, von allem, was in euch lebendig ist: von eurer Freude, eurer Herzlichkeit, von eurer Treue. Auch von eurem Lachen, eurer Traurigkeit, von euren Ängsten, von euren Sehnsüchten, von allem, was in euch lebendig ist.
Ihr braucht keine Angst zu haben, wenn ihr dabei kürzer werdet. Das ist nur äußerlich. Innen werdet ihr immer heller. Denkt ruhig daran, wenn ihr in eine brennende Kerze seht, denn solch eine Kerze seid ihr selber.

Ich bin nur eine kleine, einzelne Kerze. Wenn ich allein brenne, ist mein Licht nicht groß und die Wärme, die ich gebe, ist gering. Ich allein, das ist nicht viel. Aber mit anderen zusammen, ist das Licht groß und die Wärme stark.

Bei euch Menschen ist das genauso. Einzeln für euch genommen, ist euer Licht nicht gewaltig und die Wärme klein. Aber zusammen mit anderen seid ihr viele.

 Licht ist ansteckend schön.

Hans-Albert Höntges, alle Rechte bei Elisabeth Todtmann

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